Jeder von uns möchte über sein Leben bestimmen können, selbstständig und unabhängig sein. Das hört auch dann nicht auf, wenn man pflegebedürftig wird. Es ist schwer, hinzunehmen, dass man immer weniger alleine schafft und dadurch immer abhängiger von anderen wird. Viele Pflegebedürftige fühlen sich immer unfähiger und sind unzufrieden mit sich. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihren pflegebedürftigen Angehörigen in seinen verbliebenen Fähigkeiten bestärken!
Das ist gar nicht so leicht: Auch Sie als Pflegende oder Pflegender stehen mit den zusätzlichen Aufgaben vielleicht unter Druck und haben wenig Zeit. Wenn die pflegebedürftige Person für vieles lange braucht und oft Fehler macht (z. B. das Hemd falsch zuknöpft, beim Essen kleckert), ist es oft einfacher, die Aufgabe schnell selbst zu erledigen.
Viele Pflegende machen sich auch große Sorgen um die pflegebedürftige Person (z. B. dass ihm etwas passieren könnte) und geraten dann in eine übervorsorgliche Haltung: Sie nehmen den Pflegebedürftigen möglichst viel ab und wollen ihn vor jedem Risiko bewahren.
