Was macht mir Freude?

Den Blick auf Positives lenken

Bisher ging es darum, wie Sie grundsätzlich wieder mehr Ausgleich und Lebensfreude in Ihr Leben bringen können. Im hektischen Alltag gehen aber auch häufig die kleinen schönen Glücksmomente verloren, die einem durch schwierige Phasen helfen. Versuchen Sie daher, diese bewusst wahrzunehmen.

Über welche Kleinigkeiten können Sie sich im Alltag freuen? Was läuft immer noch gut, welche schönen Momente gibt es? Zum Beispiel, wenn der pflegebedürftige Angehörige sich kurz an etwas erinnert, die Enkeltochter vorbeischaut, man mal fünf Minuten in der Sonne sitzt, eine Tasse Kaffee oder Tee genießt oder man etwas geschafft hat, das man schon lange machen wollte. Manchmal hilft auch der Blick aufs große Ganze: Wie gut oder schlecht geht es uns im Vergleich zu vielen anderen Menschen auf der Welt? Sie können auch jeden Abend den Tag einmal Revue passieren lassen und sich fragen: Was war heute schön? Womit war ich heute zufrieden oder wofür bin ich heute dankbar?

Ich habe eine Positiv-Liste angelegt, um mir genau diese guten Momente vor Augen zu halten. Darauf stehen zum Beispiel folgende Punkte:

Unser Zusammenhalt. Die enorme Belastung bringt uns noch näher zusammen.

Wolfgangs Schwester. Die bringt immer gute Laune mit, irgendwie gibt es immer was zu lachen, wenn sie da ist!

Meine Paprikapflanze! Entgegen aller Erwartungen wächst und gedeiht sie ganz prächtig – es hängen schon einige Schoten dran!

Ute (59 Jahre) pflegt ihren Lebenspartner Wolfgang (63 Jahre), der aufgrund eines Tumors körperlich immer stärker abbaut. Beide gehen sehr offen und bewusst mit der Situation um und denken auch über professionelle Unterstützung nach.