Typische "Ekel-Situationen":
Die Stuhlinkontinenz finde ich sehr belastend. Meine Mutter trägt zwar inzwischen eine Fixierhose mit Einlage, aber sauber machen muss man sie ja trotzdem. Am schlimmsten ist für mich der Geruch – ich weiß nicht, wie man sich je daran gewöhnen kann. Jedes Mal kämpfe ich mit dem Würgereiz. Und manchmal, beim Ausziehen, kommt das Zeug dann trotzdem überallhin, da könnte ich ausrasten! Dann muss ich mit ihr die Stufe in die Dusche überwinden, sie abwaschen und so fort. Wenn sie dann endlich sauber ist, muss ich noch alle Klamotten abduschen und alles waschen ...
Diese Einstellung/neue Gewohnheit könnte helfen:
Ich werde versuchen, mich so gut ich kann in meine Mutter einzufühlen: Wenn ich mir vorstelle, mir würde das passieren ... dann würde es mir vor allem guttun, wenn jemand einigermaßen gelassen damit umgeht.
Außerdem will ich versuchen, etwas lockerer mit "Unfällen" aller Art umzugehen und mir immer wieder vor Augen halten, wie gut es mir eigentlich geht: Ich habe immerhin Putz- und Desinfektionsmittel, Handschuhe und eine Waschmaschine zur Verfügung – woanders müssen die Menschen draußen aufs Klo gehen und haben kein fließend Wasser. Mir das klarzumachen, hilft etwas; der Würgereiz ist aber trotzdem noch da.
Christiane (62 Jahre) pflegt ihre Mutter Ilse (90 Jahre), die vor kurzem zu ihr gezogen ist. Ilse ist geistig noch recht fit, aber aufgrund ihres Alters sehr gebrechlich und langsam. Christiane erträgt es nur schwer, ihre Mutter so hilflos zu sehen und tut sich schwer mit der beginnenden Inkontinenz.