Letztens saß meine Mutter im Wohnzimmer, im Halbdunkeln auf der Coach und starrte gedankenverloren vor sich hin. Von draußen hörte man Kindergeschrei und drinnen war es so leise, so dunkel und einsam. Mich überkam eine so überwältigende Traurigkeit. Ihr Mann gestorben, die meisten Freunde tot oder sehr alt … Und trotzdem wirkte sie irgendwie zufrieden. Ich habe mich zu ihr gesetzt und ihren Arm gestreichelt. Ich glaube, es sind jetzt die kleinen Dinge, die zählen. Da sein, einen Film zusammen sehen, Musik hören, Fotos anschauen. Ich glaube, sie fühlt sich am wohlsten, wenn wir einfach alle zusammen sind und eine schöne Stimmung herrscht.
Christiane (62 Jahre) pflegt ihre Mutter Ilse (90 Jahre), die vor kurzem zu ihr gezogen ist. Ilse ist geistig noch recht fit, aber aufgrund ihres Alters sehr gebrechlich und langsam. Christiane erträgt es nur schwer, ihre Mutter so hilflos zu sehen und tut sich schwer mit der beginnenden Inkontinenz.