Ich finde es sehr schwierig, mitanzusehen, was es bedeutet, alt zu werden. Meine Mutter war so eine selbstständige Frau – jetzt merke ich, wie ihr die alltäglichsten Aufgaben immer schwerer fallen: Kochen, einkaufen, aufräumen – einfach alles. Sie ist immer mehr auf mich angewiesen und eben nicht mehr die, die sich um andere kümmert. Auch für sie ist das sehr schwer, das merke ich.
Gleichzeitig frage ich mich immer öfter, wie das mal bei mir sein wird. Werde ich auf die Hilfe anderer angewiesen sein? Wer wird dann für mich sorgen? Werde ich die Dinge, die ich mir vorgenommen habe, auch wirklich tun können? Werde ich zum Beispiel für meine Enkelkinder da sein können? Darauf gibt es keine Antwort und diese Ungewissheit ist beängstigend. Andererseits führt es auch dazu, dass ich die Zeit mit meinen Kindern und meinem Mann mehr zu schätzen weiß.
Monika (43 Jahre) pflegt ihre allein lebende Mutter Elke (67 Jahre). Elke leidet unter einer beginnenden Demenz. Sie verliert häufig ihre Sachen, verbummelt Termine, findet nicht die richtigen Worte und stellt ständig die gleichen Fragen.