Wann/wobei werde ich wütend oder ungeduldig?
Wenn wir es eilig haben und ich Hans bei jedem Handgriff helfen muss, dann rumort es schon ziemlich in mir. Dann denke ich mir: Den ganzen Stress hätten wir uns sparen können, wenn er mal ein bisschen auf mich gehört hätte!
Was könnte ich mir sagen, um mein Gefühl anzunehmen?
Ich bin wütend, weil er mir so wichtig ist! Und eigentlich mochte ich das ja auch immer an ihm, dass er so ein Lebemann war. Und wer weiß, vielleicht wäre das mit dem Schlaganfall passiert, auch wenn Hans mehr auf sich geachtet hätte. Ich sollte lieber zusammen mit Hans auf das Schicksal wütend sein statt auf ihn.
So könnte ich mich beruhigen:
Ich bewege mich ja eh gerne, also gehe ich das nächste Mal besser kurz aus dem Raum und hüpfe eine Weile auf der Stelle. Wahrscheinlich kommt man sich dabei so albern vor, dass die Wut eh schnell verraucht ist!
Christa (65 Jahre) pflegt ihren Ehemann Hans (67 Jahre), der sich seit seinem Schlaganfall vor eineinhalb Jahren nur noch langsam bewegt, außer Haus auf den Rollstuhl angewiesen und deswegen auch leicht depressiv geworden ist.