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Familiencoach Pflege
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Wie geht es mir?

Die Pflege eines nahestehenden Menschen kann sehr kräftezehrend sein und Pflegende an ihre Grenzen bringen. Als pflegende Angehörige oder pflegender Angehöriger müssen Sie meist durchgehend auf Abruf bereitstehen und gleichzeitig mitansehen, wie der pflegebedürftige Mensch immer weiter abbaut und sich womöglich auch persönlich verändert.

Daher ist es verständlich, dass viele Angehörige mit Ungeduld, Ärger oder Wut zu kämpfen haben. So berichten pflegende Angehörige oft von Momenten oder Phasen, in denen sie extrem dünnhäutig sind, die Pflege hassen oder sich wünschen, es möge endlich vorbei sein. Gleichzeitig erschrecken sie darüber, sind beschämt oder verurteilen sich dafür. Wie geht es Ihnen damit?

Sind Sie auch manchmal ungeduldig oder wütend?

Manchmal finde ich das Leben ungerecht. Da treffe ich meinen Mann ohnehin erst so spät, für Kinder waren wir zu alt und jetzt war es das schon wieder? Warum darf ich nicht auch eine Beziehung haben mit einem gesunden Mann, so wie viele andere auch? Ich bin dann wütend auf alle, auf mich, auf Wolfgang, auf das Leben.

Ute (59 Jahre) pflegt ihren Lebenspartner Wolfgang (63 Jahre), der aufgrund eines Tumors körperlich immer stärker abbaut. Beide gehen sehr offen und bewusst mit der Situation um und denken auch über professionelle Unterstützung nach.

Wenn mein Mann mal wieder so unmöglich und aggressiv war, rauben mir nachts furchtbare Gedanken den Schlaf: Es war nie wirklich schlecht zwischen uns, aber dennoch habe ich mir zeitlebens mehr Liebe von ihm gewünscht und sie nie bekommen. Und jetzt wird er zum Ende ein richtig fieser Mistkerl! Und ich muss jetzt alles aushalten. Und dann frage ich mich: Wofür? Das macht mich so wütend und verzweifelt zugleich ...

Irene (70 Jahre) kümmert sich um ihren Mann Helmuth (76 Jahre). Helmuth leidet unter Parkinson und ist demenzkrank und neigt dadurch zu aggressivem Verhalten, was Irene verletzt und verunsichert. Sie fühlt sich einsam – auch, weil sie sich kaum mehr mit ihrem Mann in die Öffentlichkeit begibt.

Manchmal, wenn ich vor lauter Stress gar nicht mehr weiß, wo oben und unten ist, kriege ich so eine Wut auf Hans: SO oft habe ich ihm gesagt, er soll mehr auf sich achten, nicht so fett essen, besonders mit seinem hohen Blutdruck, weniger rauchen, sich mehr bewegen. Aber nein, er hat immer so weiter gemacht! Und jetzt bin ich die Blöde und muss mich um alles kümmern ...

Christa (65 Jahre) pflegt ihren Ehemann Hans (67 Jahre), der sich seit seinem Schlaganfall vor eineinhalb Jahren nur noch langsam bewegt, außer Haus auf den Rollstuhl angewiesen und deswegen auch leicht depressiv geworden ist.

Wenn meine Mutter manchmal so abhängig vor mir steht – wie ein kleines Kind – reagiere ich total gereizt und denke: Jetzt steh nicht so hilflos da! Inzwischen weiß ich, dass es mich eigentlich unendlich traurig macht – ich will doch nur, dass sie wie früher meine starke Mutter ist!

Christiane (62 Jahre) pflegt ihre Mutter Ilse (90 Jahre), die vor kurzem zu ihr gezogen ist. Ilse ist geistig noch recht fit, aber aufgrund ihres Alters sehr gebrechlich und langsam. Christiane erträgt es nur schwer, ihre Mutter so hilflos zu sehen und tut sich schwer mit der beginnenden Inkontinenz.

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