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Tipps für Arztgespräche

Wenn es um die medizinische Versorgung geht, ist die Ärztin oder der Arzt der pflegebedürftigen Person der erste Ansprechpartner. Da Ärzte oft unter Zeitdruck stehen, ist es enorm wichtig, dass Sie nicht darauf vertrauen, dass Ihnen die Ärzte von selbst alles Wichtige mitteilt. Stattdessen sollten Sie aktiv selbst mitdenken und sich alle relevanten Informationen einholen.

Worauf sollten Sie achten?

  • Sie und Ihr pflegebedürftiger Angehöriger sollten Vertrauen zu den behandelnden Ärzten haben. Stimmt die „Chemie“ nicht, sollten Sie über einen Wechsel nachdenken. In der Klinik haben Sie meist keine Wahl und es oft mit Ärzten unter großem Zeitdruck zu tun. Bitten Sie die Ärztin oder den Arzt dann freundlich darum, Ihnen – zumindest einmal – die Situation in Ruhe zu erklären.
  • Es ist wichtig, dass Sie sich gut informiert fühlen. Ärzte und medizinisches Personal vergessen im stressigen Alltag oft, dass Patienten und deren Angehörige ihr „Fachchinesisch“ nicht verstehen. Fragen Sie dann nach und bitten Sie um eine einfache Erklärung oder um deutsche Bezeichnungen der Krankheit, der Symptome und Ursachen.
  • Manchmal ist man im Arztgespräch auch überfordert: Zu viele Informationen prasseln auf einen ein, man ist besorgt oder sogar geschockt (z. B. nach einem Schlaganfall) und merkt erst nach dem Gespräch, dass viele Fragen offen geblieben sind. Bitten Sie in diesem Fall um einen zweiten Gesprächstermin, auf den Sie sich vorbereiten können. Oder nehmen Sie eine vertraute Person mit – denn vier Ohren hören mehr als zwei.
  • Überlegen Sie vor dem Gespräch, welche Fragen Sie haben. Schreiben Sie diese auf und nehmen Sie sie zum Arztgespräch mit. Zum Beispiel:
    Was habe ich nicht verstanden?
    Was ist die Ursache der Krankheit?
    Wie wird die Krankheit voraussichtlich verlaufen?
    Wie wird sie behandelt? (Medikamente, Physiotherapie, Bestrahlung)
    Was kann ich tun?
  • Falls Sie vor großen medizinischen Entscheidungen stehen und unsicher sind, können Sie sich auch eine Zweitmeinung einholen.
  • Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen keine Pflegeberatung bieten. Wie und wo Sie sich beraten lassen können, erfahren Sie über die Pflegekasse der pflegebedürftigen Person.
  • In Krankenhäusern gibt es meist einen Sozialdienst beziehungsweise ein sogenanntes Entlassungsmanagement. Dies sind die ersten Anlaufadressen für Fragen der häuslichen Versorgung und Pflege.

Weitere Informationen zu verschiedenen Beratungen finden Sie in

Beratung und Schulung

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