Jemanden zu pflegen bedeutet in vielen Fällen auch, mit der Intimsphäre der pflegebedürftige Person in Kontakt zu kommen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass man die pflegebedürftige Person – ganz konkret – an Po, Penis oder Scheide waschen oder die pflegebedürftige Person auf die Toilette begleiten muss. Dies nennt man „pflegebedingte Intimität“.
Viele Pflegende haben das Gefühl, bei pflegebedingter Intimität ihre Grenzen zu überschreiten. Ebenso kann es sein, dass die pflegebedürftige Person die pflegebedingte Intimität als unangenehm erlebt (z. B. weil sie sich in seiner Intimsphäre berührt fühlt, ohne das zu wollen). Manchmal werden auch die Intimitätsgrenzen beider überschritten.